Exkursion zum Grundbuch und Vermessungsamt (GVA) in Basel

Exkursion der Bezirksgruppe Breisgau-Ortenau
(28.03.2019)

Am Donnerstag den 28.03.2019 sind ca. 30 Personen der Einladung des Grundbuchs- und Vermessungsamtes von Basel gefolgt.

Das Amt stellte eine interessante Veranstaltung mit sechs Vorträgen zu aktuellen Themen für die Exkursion der Bezirksgruppe Breisgau-Ortenau zusammen. Die Vortragenden begrüßten uns herzlich am „analogen“ 3D Stadtmodell der Stadt Basel. Es wird ständig auf dem aktuellsten Stand gehalten. Die aktuellen Planungen von Bauvorhaben werden in weißer Farbe in das Modell eingearbeitet. Schon zu Beginn der Veranstaltung - während der Besichtigung des Stadtmodells – kam es zum regen fachlichen Austausch.

Herr Rolli der Leiter des Grundbuch- und Vermessungsamts führt uns in die Vortragsreihe ein und erläuterte unter anderem den Aufbau des Amtes. Er rundete seinen Vortrag mit der Darstellung des Grundbuches ab.

Im Anschluss ging Herr Paul Haffner auf den Aufbau der Vermessungsverwaltung in der Schweiz ein. Hierbei werden Kompetenzen und Aufgaben des Bundes, der Kartone und der Gemeinden unterschieden. Die Stadt Basel fungiert als Karton und Gemeinde. Zusätzlich kann ein Vermessungsamt weitere Geodaten führen, die vom Bund nicht vorgegeben sind. Basel bietet als zusätzliche Geodaten zum Beispiel ein flächendenkendes Leitungskataster des Kantons an. Da sich die Unfälle mit Gasleitungen im Stadtgebiet häuften, wurde die Führung des Leitungskatasters durch die zuständigen Behörden beschlossen.

Herr Adrian Moser erklärte das Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen (ÖREB-Kataster). Dieses befindet sich gerade in der Startphase und beinhaltet sämtliche flächenhafte Lasten der Grundstücke. Das ÖREB-Kataster beinhaltet übersichtlich und anschaulich die jeweiligen Lasten und Beschränkungen und ist, wie sämtliche Geodaten der Schweiz, im Internet frei zugänglich.

Nach einer Pause mit Verpflegung erläuterte Herr Pascal Froidevaux die amtliche Vermessung von Basel. Der Inhalt des Katasters ist in elf Datenebenen eingeteilt, die miteinander beliebig kombiniert werden können. Neben den bekannten Standards beinhaltet das Kataster auch geplante Bauprojekte. Im Gegensatz zu Baden-Württemberg sind in der Schweiz Rutschungsgebiete dokumentiert. Interessant war für uns die Information, dass die Grenzen mit der Erdoberfläche verbunden sind und bei Rutschungen sich mit bewegen.

Herr Sascha Wakaluk gab einen Einblick in das digitale 3D-Stadtmodell. Die Gebäude werden als Objekt in den Daten geführt. Die Gebäudegrundrisse stammen aus der amtlichen Vermessung und werden durch die Höhe und die Dachformen ergänzt. Das 3D Stadtmodell wird flächendeckend in einem einheitlichen Detailierungsgrad geführt.

Andreas Kettner erläuterte die geschichtliche Entwicklung der Vermessung der Stadt Basel. Angefangen mit der ersten bildlichen Stadtansicht aus dem Jahr 1493 bis zu frühen Stadtplänen und schließlich die Aufstellung des Katasters. Wir konnten die geschichtliche Entwicklung der Messmethoden und Darstellungen anhand von historischen Karten nachvollziehen. Dazu erklärte Herr Kettner die interessante Entstehungsgeschichte der Stadt Basel und den jeweiligen Karten.

Der gemeinsame Abschluss fand im Restaurant Aeschenplatz in der Nähe des Grundbuch- und Vermessungsamtes statt und diente den Teilnehmern als Austauschmöglichkeit der zuvor neu gewonnen Erkenntnisse.

An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei allen Mitwirkenden, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.

Jürgen Baumann
Bezirksgruppe Breisgau-Ortenau, stellvertretender Vorsitzender

Bilder: © DVW Baden-Württemberg e.V