Bericht zum Verbändeseminar "Digitale Welt der Geodäsie"

Seit vielen Jahren ist es gute und bewährte Tradition, dass die baden-württembergischen Geodäsie-Verbände für ihre Mitglieder und interessierte Kolleginnen und Kollegen ein gemeinsames Praxis-Seminar veranstalten. 2021 stand die „Digitale Welt der Geodäsie“ im Fokus der verbändeübergreifenden Veranstaltung, die aufgrund der wichtigen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie am 2. Dezember als digitales Seminar angeboten wurde. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Chance und fanden sich in der virtuellen Umgebung zu diesem spannenden Seminar ein.

 

Seit vielen Jahren ist es gute und bewährte Tradition, dass die baden-württembergischen Geodäsie-Verbände für ihre Mitglieder und interessierte Kolleginnen und Kollegen ein gemeinsames Praxis-Seminar veranstalten. 2021 stand die „Digitale Welt der Geodäsie“ im Fokus der verbändeübergreifenden Veranstaltung, die aufgrund der wichtigen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie am 2. Dezember als digitales Seminar angeboten wurde. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Chance und fanden sich in der virtuellen Umgebung zu diesem spannenden Seminar ein.

Digitale Welt der Geodäsie 1

Grußwort von Jürgen Trenkle für die baden-württembergischen Geodäsie-Verbände

 

Nach der Begrüßung durch Jürgen Trenkle – Vorsitzender der Fachgruppe Geodäsie und Geoinformatik BDB/VDV BW – eröffnete Prof. Dr.-Ing. Michael Hahn von der Hochschule für Technik Stuttgart die Fachvortragsreihe. Mit seinem Referat „Deep Learning – KI im Vermessungsbereich“ verschaffte er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Überblick über ein Vorgehen des maschinellen Lernens. Diese Methode setzt künstliche neuronale Netze mit zahlreichen Zwischenschichten inmitten Eingabeschicht und Ausgabeschicht ein, um über umfangreiche innere Strukturen Informationen automatisiert zu verarbeitet. Derartige Ansätze und Methoden gestalten die immer digitaler werdende Welt immens.

 

Digitale Welt der Geodäsie 1

Einstieg zum Thema Deep Learning (Quelle: Andrew Ng)

 

Die Digitalisierungs- und Automationsprozesse haben sich auch in der geodätischen Messtechnik außerordentlich schnell entwickelt. Berührungslose Lasermessungen, Scans und UAV-Anwendungen beschleunigen die Aufnahmetechniken und erzeugen eine große Menge an digitalen Daten. Der sichere und sensible Umgang mit diesen Daten stellt die Welt der Geodätinnen und Geodäten vor große Herausforderungen. Was hier zu beachten ist und welche qualifizierten Ansätze geeignet sind, verdeutlichten Max Bechler von der Cyberwehr BW Karlsruhe und Markus Kriesten vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg. Während Max Bechler den Fokus auf Cybersicherheit und Cyberwehr legte, beleuchtete Markus Kriesten die Geodaten mit juristischem Blick auf datenschutzrechtliche Aspekte.

Den Abschluss der ersten Session bildete der Vortrag „Direkter Datenfluss vom Büroserver zum Objekt und zurück in das GIS“ von Herrn M.Sc. Christoph Babilon von der frox GmbH. Anhand des Aufgabenspektrums der Stadtwerke am See Friedrichshafen stellte er eindrucksvoll die Erhebung, Führung und Verarbeitung von Daten im praxisorientierten Umfeld dar. Hier kommen neben innovativen GIS-Lösungen auch Drohnen und Augmented Reality bei Vorplanungen und Markterkundungen zum Einsatz.

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Zentrale Geodatenbank von Locust GIS (Quelle: Schwing)

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung widmete sich Herr Prof. Dr. Alexander Reiterer vom Fraunhofer IPM Freiburg und Herr M.Sc. ÖbVI Thorsten Schwing mit der Erhebung, Verarbeitung und Interpretation großer Datenmengen. Während Herr Schwing den Fokus auf die Erfassung und Verarbeitung von Daten mit UAV bzw. GIS-Systemen am Beispiel des Forschungsprojektes Locust Tec legte, widmete sich Prof. Dr. Reiterer der Vermessung mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Im Gesamtkontext Mobile Mapping beleuchtete er neben der automatisierten Klassifizierung von Punktwolken auch die automatisierte Dateninterpretation.

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Automatisierte Dateninterpretation (Quelle: Reiterer)

 

Den fachlichen Abschluss der Veranstaltung bildete eine Abschlussdiskussion mit den Referenten. Das enorme Interesse an den angebotenen Themen und insbesondere an den spannenden Vorträgen zeigten die große Teilnehmerzahl und die unzähligen spannenden Fragen, die im Laufe der gesamten Veranstaltung gestellt wurden. Die baden-württembergischen Geodäsie-Verbände bedanken sich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Für das Jahr 2022 ist das gemeinsame Ziel, wieder ein inhaltlich spannendes Seminar in einer Präsenz-Veranstaltung anbieten zu können. Denn nur vor Ort sind rege Unterhaltungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander und mit den Referenten möglich.

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Markus Muhler Vorsitzender DVW Baden-Württemberg e.V.

Bilder: © DVW Baden-Württemberg e.V.

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