24. Konferenz der Geodäsie Studierenden in Stuttgart
Bericht der 24. Konferenz der Geodäsie Studierenden in Stuttgart
Vom 30.05. bis zum 02.06.2024 fand die 24. Konferenz der Geodäsie-Studierenden (Abk. KonGeoS) in Stuttgart statt. Veranstaltet wurde die KonGeoS von uns, der Fachschaft VIM der HFT Stuttgart mit Unterstützung der Fachschaft der Universität Stuttgart.
Mit 187 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fand die Veranstaltung regen Zuspruch. Auch bei vielen Firmen/Unternehmen, Vereinen und Verbänden fand das Treffen Anklang, sodass wir einige wertvolle Unterstützer gewinnen konnten.
Ausstellerfoyer:
Das Ausstellerfoyer hat seit einigen Veranstaltungen anklang bei den Studenten gefunden. So gab es auch diesmal wieder 22 Unternehmen, Vereine und Verbände, an denen sich die Teilnehmer*innen die Informationen holen konnten, welche sie für ihren beruflichen Werdegang benötigen. Für das leibliche Wohl wurde mit Getränken, Waffeln und Eis gesorgt.
Fachvorträge:
Neben dem sozialen Aspekt stand vor allem auch das Fachliche im Fokus. So wurden unter anderem fünf Fachvorträge parallel zum Austellerfoyer angeboten:
- Luftbildkameras früher und heute (Dr. Michael Cramer)
- Vermessungsarbeiten entlang der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm (Dipl.-Math. Ulrich Völter)
- 3D-Anwendungen (Tom Horwath)
- Die Aufgabenbereiche und Bedeutung der Vermessung beim Projekt Stuttgart 21 (Jonathan Hiller)
- Enabling 3D GIS using Reality Mapping (Konstantin Hoppe)
Fachexkursionen:
Des Weiteren fanden neun Fachexkursionen in Stuttgart und Umgebung statt, um den Teilnehmer*innen einen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Geodäsie zu geben.
STEG Stadtentwicklung GmbH:
Die Exkursion zur STEG Stadtentwicklung GmbH bot uns die Gelegenheit, die spannenden Prozesse der Stadtentwicklung hautnah zu erleben. Nach einer informativen Einführung im Firmensitz, in der uns die Planungs- und Umsetzungsschritte erläutert wurden, ging es weiter zur Besichtigung eines aktuellen Projekts in einem Wohngebiet. Dort konnten wir die praktische Umsetzung der städtebaulichen Planungen live beobachten und gewannen wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen im städtischen Bauwesen. Die Teilnehmer*innen empfanden die Exkursion als äußerst lehrreich und inspirierend.
S21 – ITS und Tunnelbaustelle:
Bei unserer Fachexkursion zu Stuttgart21 erhielten wir zunächst im ITS (Info Turm Stuttgart) eine umfassende Einführung in die geodätischen Aspekte des Projekts und die Besonderheiten des Stuttgart-21-Vorhabens. Danach besichtigten wir eine der beeindruckenden Tunnelbaustellen. Die hautnahe Erfahrung des Bauprozesses und die detaillierten Erläuterungen der Tunnelbauspezialisten boten uns tiefgehende Einblicke in die Komplexität und den Fortschritt dieses gigantischen Infrastrukturprojekts.
S21 – Besichtigung Bahnhofshalle:
Am Nachmittag erkundeten wir die zukünftige Bahnhofshalle des Stuttgart-21-Projekts. Die Führung ermöglichte es uns, die architektonischen und ingenieurtechnischen Aspekte dieses beeindruckenden Bauwerks aus nächster Nähe zu betrachten. Die Teilnehmer*innen waren von den innovativen Lösungen und dem fortschrittlichen Design der neuen Bahnhofshalle fasziniert. Diese Exkursion rundete unseren Einblick in das Stuttgart-21-Projekt perfekt ab.
Vermessung Mercedes Benz Museum:
Im Mercedes Benz Museum erwartete uns eine besondere Führung, bei der uns der Öffentlich bestellte Vermessungsingenieur E. Messmer die speziellen Vermessungstechniken erläuterte, die für den Bau dieses architektonischen Meisterwerks notwendig waren. Die detaillierten Erklärungen und die präzise Vermessungsarbeit beeindruckten alle Teilnehmer*innen zutiefst und boten einen spannenden Blick hinter die Kulissen eines solch beeindruckenden Gebäudes.
Keplermuseum – Weil der Stadt:
Die Besichtigung des Keplermuseums in Weil der Stadt war ein faszinierender Ausflug in die Welt des berühmten Mathematikers und Astronomen Johannes Kepler. Die umfangreiche Ausstellung, die in einem historischen Fachwerkhaus untergebracht ist, welches gleichzeitig auch sein Geburtshaus ist, präsentierte uns den Lebensweg und die bedeutenden wissenschaftlichen Beiträge Keplers. Die Teilnehmer*innen waren von den zahlreichen Exponaten und der eindrucksvollen Präsentation begeistert.
Geoplana:
Bei unserer Exkursion zu Geoplana, einem Spezialunternehmen für Bildflüge, photogrammetrische Vermessung und Geodaten, erhielten wir faszinierende Einblicke in die Welt der Geoinformatik und Photogrammetrie. Besonders beeindruckend war die Vorführung der firmeneigenen Drohnen und Bildflugzeuge, die für die Erstellung hochauflösender Luftbilder eingesetzt werden. Die innovativen Technologien und die Fachkenntnisse der Geoplana-Experten hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Teilnehmer*innen.
Frauenhofer IPA:
Ein Besuch beim Frauenhofer IPA ermöglichte uns Einblicke in zukunftsrelevante Forschung und neueste Entwicklungen im Bereich der Produktionstechnik. Besonders beeindruckend war die Demonstration des CURT-Robots, der in der Forschungsgruppe „Professional Service Robots – Outdoor“ entwickelt wurde. Die vorgestellten Projekte und die innovativen Lösungen zur Automatisierung, insbesondere für die Landwirtschaft, zeigten eindrucksvoll die Bedeutung der angewandten Forschung für die Zukunft.
Flurneuordnungsamt des Landratsamts Waiblingen:
Unsere Exkursion zum Flurneuordnungsamt in Waiblingen bot einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Flurneuordnungsprojekte, insbesondere den Aus- und Umbau der Bundesstraße B14 bei Winnenden. Zusätzlich besichtigten wir eine Streuobstflurneuordnung. Die praktischen Einblicke in die Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen verdeutlichten die Komplexität und Bedeutung der Flurneuordnung für die regionale Infrastruktur.
IntCDC Halle:
Die IntCDC Halle der Universität Stuttgart beeindruckte uns mit ihrer Rolle als zentrale Forschungseinrichtung für die Entwicklung innovativer, computergestützter Design- und Konstruktionsmethoden im Bauwesen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und der Einsatz modernster Technologien, die uns hier präsentiert wurden, zeigten, wie nachhaltige und effiziente Bauprozesse gestaltet werden können. Die Teilnehmer*innen waren von den innovativen Ansätzen und der zukunftsweisenden Forschung begeistert.
Stadtexkursionen:
Natürlich wollten wir den Teilnehmer*innen das wunderschöne Stuttgart und seinen kulturellen
Reichtum nicht vorenthalten und so organisierten wir neun Stadtexkursionen.
Lecker schwäbisch – schwäbisch, lecker!:
Bei der Verkostungstour durch die Innenstadt Stuttgarts dreht sich alles um die Köstlichkeiten der schwäbischen Küche. Der Rundgang führte uns zu fünf verschiedenen Stationen, an denen wir Aperitifs, salzige und süße Leckereien probieren konnten. Schwäbische Klassiker wie Maultaschen und Brezeln wurden uns nicht nur präsentiert, sondern durften natürlich auch verkostet werden. Verbunden durch einen unterhaltsamen Spaziergang durch die Innenstadt, war diese Tour ein kulinarisches Highlight, das allen Teilnehmer*innen in bester Erinnerung bleiben wird.
Mercedes-Benz Museum – Motorsportführung:
Im Mercedes-Benz Museum schlugen die Herzen der Motorsportfans höher. Die Führung durch 125 Jahre Motorsportgeschichte, beginnend vom ersten Autorennen der Geschichte von Paris nach Rouen bis zu den aktuellen Gewinnerfahrzeugen, war beeindruckend. Die legendären Rennfahrzeuge und ihre großartigen Erfolge, sowie das sportliche Engagement als Antrieb für technologische Innovationen, wurden detailliert präsentiert. Die Teilnehmer*innen waren begeistert von der spannenden Reise durch die Motorsportgeschichte.
Mercedes-Benz Museum – Automobil und Architekturführung:
Eine weitere Führung im Mercedes-Benz Museum bot uns ein faszinierendes Zusammenspiel aus historischen Fahrzeugen und innovativem architektonischen Design. Die Ausstellung war so konzipiert, dass die historischen Meilensteine und die visionäre Architektur ein beeindruckendes Gesamtbild ergaben. Die Teilnehmer*innen waren fasziniert von den vielen interessanten Details, die die Ausstellungsplaner und Architekten in die Präsentation eingebaut hatten.
Haus der Geschichte Baden-Württemberg – Vormärz und Revolution von 1848:
Im Haus der Geschichte Baden-Württemberg tauchten wir tief in die Zeit des Vormärz und der Revolution von 1848 ein. Die Ausstellung bot einen umfassenden Überblick über die politischen Umbrüche dieser Zeit und die daraus resultierenden neuen Verfassungen und politischen Bewegungen. Besonders eindrucksvoll waren die Exponate zur Pressefreiheit und Mitbestimmung, die die Bedeutung der Bürgerrechte in dieser Epoche verdeutlichten. Die Teilnehmer*innen fanden die historischen Einblicke äußerst bereichernd.
Porsche Museum:
Im Porsche Museum wurden wir in die beeindruckende Unternehmensgeschichte des Zuffenhausener Sportwagenherstellers eingeführt. Die Führung durch die verschiedenen Meilensteine, von den Anfängen bis heute, zeigte die Entwicklung und den Erfolg der Marke Porsche. Die Teilnehmer*innen waren besonders von der architektonischen Gestaltung des Museums und den ausgestellten Fahrzeugen begeistert.
Wanderung auf dem Blaustrümpflerweg:
Wegen des schlechten Wetters entschieden wir uns, statt durch die Weinberge an der Grabkapelle, den Blaustrümpflerweg zu laufen bzw. zu fahren, da sich auf diesem Weg die beiden einzigartigen Verkehrsmittel Zacke und Seilbahn befinden. Die Route führte uns an mehreren Aussichtspunkten auf Stuttgart und historischen Orten vorbei, bis wir zur Karlshöhe zurückkamen. Der Blaustrümpflerweg ist ein bekannter Wanderweg in Stuttgart, der viele Highlights der Stadt miteinander verbindet. Er beginnt in Degerloch und führt über verschiedene Stationen bis ins Stadtzentrum. Ein besonderes Highlight des Blaustrümpflerwegs sind die zwei außergewöhnlichen Verkehrsmittel: die Zahnradbahn Stuttgart, auch „Zacke“ genannt, und die Stuttgarter Seilbahn. Die Zacke, eine der wenigen Zahnradbahnen in Deutschland, verbindet seit 1884 die Innenstadt mit Degerloch und bietet dabei herrliche Ausblicke auf die Stadt. Die Seilbahn, die seit 1929 in Betrieb ist, verbindet Heslach mit dem Waldfriedhof und bietet eine nostalgische Fahrt durch die Natur mit historischen Holzwagen.
Weinwanderung mit Führung im Weinbaumuseum:
Die Weinwanderung führte uns zu einem der schönsten Weinbaugebiete Stuttgarts. Im Weinbaumuseum in Uhlbach erfuhren wir mehr über die lange Geschichte des Weinbaus in der Region und die Arbeit im Weinberg. Die Vinothek bot uns die Möglichkeit, die Qualität der regionalen Weine direkt zu erleben. Der abschließende Spaziergang von Uhlbach zur Grabkapelle auf dem Württemberg, mit atemberaubendem Ausblick über Stuttgart, rundete den Tag perfekt ab.
Naturkundemuseum Löwentor:
Im Naturkundemuseum Löwentor erwartete uns eine spannende Zeitreise durch hunderte Millionen Jahre. Die beeindruckenden Originalfossilien und die wissenschaftlich exakten Rekonstruktionen von Tieren und Pflanzen ermöglichten uns einen faszinierenden Einblick in die Geschichte unseres Planeten. Die Führung „Zeitreise“ war eine lehrreiche und fesselnde Erfahrung, die allen Teilnehmer*innen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Naturkundemuseum Rosensteinschloss:
Die Führung „Weltreise“ im Naturkundemuseum Rosensteinschloss bot eine bunte und spannende Reise durch die Geschichte von Tier und Mensch. Die aufwendig inszenierten Säle führten uns durch die großen Landschaftszonen der Erde, von tropischen Regenwäldern bis zu den Eiswüsten der Polarregionen. Besonders beeindruckend war der imposante Afrikanische Elefant und das „begehbare Bestimmungsbuch“, das uns die Tierwelt Südwestdeutschlands näherbrachte. Die Teilnehmer*innen waren von der Vielfalt und der Präsentation der Ausstellung begeistert.
Arbeitsgruppen:
Ein wichtiger Bestandteil dieser Treffen sind zudem auch die Arbeitsgruppen, in denen unterschiedliche Themen behandelt werden. Themen wie zum Beispiel die Nachwuchsgewinnung, die öffentliche Wahrnehmung der KonGeoS in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft oder Studieninhalte der Geodäsie an den verschiedenen Hochschulen. Welche Ergebnisse in den AGs erzielt wurden, kann auf der Website (https://kongeos.xyz/arbeitsgruppen/) bei den jeweiligen Arbeitsgruppen nachlesen werden. Außerdem hat sich auch der Mapathon etabliert. In diesem werden gemeinsam Objekte wie Straßen und Gebäude für ein bestimmtes Projektziel in Open Street Map kartiert. Dabei unterstützen wir humanitäre Hilfsorganisationen, die im Katstrophenfall wie z.B. einem Erdbeben schnell auf Geodaten angewiesen sind um ihre Hilfe gut koordinieren zu können.
Unser persönliches Fazit als Veranstalter*innen dieser Konferenz ist sehr positiv. Wir hoffen, wir konnten allen Teilnehmer*innen spannende Einblicke und neue Erlebnisse an diesem Wochenende bieten. Es war uns eine Freude, die Ausrichter*innen der 24. Konferenz der Geodäsie-Studierenden zu sein und können es kaum erwarten, viele auf der nächsten KonGeoS in Würzburg wiederzusehen. Um uns traditionell schwäbisch zu verabschieden, sagen wir hiermit nur noch Ade, war schee!
Fachschaft VIM, HFT Stuttgart
Schellingstraße 24, 70174 Stuttgart Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!