Verleihung des BDB-Förderpreises 2022

Unter mehreren Bewerbern hat sich im diesjährigen Abschlussjahrgang der Bachelorstudierenden aus dem Wintersemester 2021/22 der HfT Stuttgart Frau Carina Krämer durchgesetzt und den BDB-Förderpreis erhalten.

Unter mehreren Bewerbern hat sich im diesjährigen Abschlussjahrgang der Bachelorstudierenden aus dem Wintersemester 2021/22 der HfT Stuttgart Frau Carina Krämer durchgesetzt und den BDB-Förderpreis erhalten.

In ihrer Bachelorarbeit hat sich Frau Krämer mit der „Untersuchung der Flurstücksallegation im Zusammenhang mit der Einführung des Informationssystems Liegenschaftskatasterakten (ILKA)“ beschäftigt.

Die Thesis wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL), vertreten durch Frau Kathleen Kraus, entwickelt.

Ziel der Arbeit von Frau Krämer war es die vorhandenen, analogen Unterlagen des Liegenschaftskatasters zur lückenlosen Dokumentation der Entwicklung bzw. Entstehung eines Flurstücks, die seit der württembergischen Landes- und badischen Katastervermessung entstanden sind, mit den dazugehörigen Flurstücken zu vernetzen. Dies erfolgt über Allegationen, welche historisch bedingt in Allegationslisten und im amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) – hier als Fachdatenverbindung beim Flurstückstücksverweis in der inzwischen vollständig digitalisierten Liegenschaftskarte (ALK) – hinterlegt werden.

Besondere Herausforderung waren hierbei die heterogenen Datenstruktur der Millionen Flurstücke im Land Baden-Württemberg, sowie der daraus resultierende Datenumfang der Unterlagen des Liegenschaftskatasters.

Sehr früh in der Arbeit war entsprechend deutlich geworden, dass der Ansatz der Bearbeitung rein prozessorientiert ausgestaltet werden muss. Entsprechend wurden die unterschiedlichen Eingangsgrößen analysiert und gemeinsame Strukturen entwickelt. Diese wiederrum wurden hierarchisch in Beziehung zueinander gebracht und mittels der Software FME Desktop in einen Prozessablauf programmiert.

Auf dieser Grundlage konnten im Rahmen der Thesis die Daten von drei verschiedenen unteren Vermessungsbehörden erfolgreich analysiert und eine durchgehende Flurstücksallegation aufgebaut werden. So ist die Recherche nach digitalisierten Liegenschaftskatasterakten in ILKA möglich - rein prozessorientiert und ohne händische Arbeitsaufwendung. „Für eine landesweite Anbindung der Daten müssen die Erkenntnisse der Thesis weiter optimiert werden“, so zog Frau Krämer das Fazit aus ihren Untersuchungen.

Für die Jury des abv war insbesondere der IT-lastige und programmatische Ansatz entscheidend für die Würdigung der Arbeit. Viel zu oft erleben wir es in unserer Berufsbranche der Geodäten, dass Fragestellungen auf Grundlage der Geobasisdaten von anderen Berufszweigen erörtert und schlussendlich bearbeitet werden. Im Zuge der Digitalisierung spielt unsere Qualifikation jedoch eine essenzielle Rolle in der Analyse und Verarbeitung von geodätischen Ergebnissen.

Der Preis wurde am 05.07.2022 an der Hochschule für Technik in Stuttgart durch Herrn Benjamin Sattes an Frau Carina Krämer übergeben.

BDB Förderpreis 2022

Der BDB-Förderpreis wird vom Bund der deutschen Baumeister, Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg -Fachgruppe Vermessung- durch den Arbeitskreis der beratenden Vermessungsingenieure -abv- ausgelobt und verliehen. Der Förderpreis ist mit 500 € Preisgeld dotiert und wird einmalig an die beste Absolventin / den besten Absolventen des jeweiligen Studiengangs aus der Geodäsie vergeben. Bewertet wird von einer Jury, zusammengesetzt von Fachleuten aus dem abv und BDB, insbesondere die Innovationskraft der Arbeit und den Praxisbezug sowie die berufspolitische Bedeutung.

Bilder: © abv

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