Besuch des Zementwerks Holcim in Dotternhausen

Bei goldenem Oktoberwetter traf sich am 18.10.2022 eine kleine Gruppe von 12 interessierten Exkursionsteilnehmern zur Besichtigung des Zementwerks in Dotternhausen bei Balingen. Eingeladen hatte die DVW-Bezirksgruppen Tübingen und Rottweil gemeinsam mit unserem Partnerverband, der BDB-Bezirksgruppe Neckar-Alb.

Bei goldenem Oktoberwetter traf sich am 18.10.2022 eine kleine Gruppe von 12 interessierten Exkursionsteilnehmern zur Besichtigung des Zementwerks in Dotternhausen bei Balingen. Eingeladen hatte die DVW-Bezirksgruppen Tübingen und Rottweil gemeinsam mit unserem Partnerverband, der BDB-Bezirksgruppe Neckar-Alb.

Organisator war diesmal dankenswerterweise Otto Bogenschütz, der stellvertretende Vorsitzende unserer DVW-Bezirksgruppe Tübingen. Durch das Werk führte uns der Holcim-Mitarbeiter Christoph Fischer, der unzählige interessante Fakten und auch Anekdoten aus der Werksgeschichte sowie der Baustoffbranche im Allgemeinen auf spannende und unterhaltsame Weise berichten konnte.

Für die kleine Gemeinde Dotternhausen am Fuße der Schwäbischen Alb ist das Zementwerk seit 1939 ein wirtschaftlich wie optisch prägender Industriebetrieb, der rund 230 Menschen Arbeit gibt. Seit 2004 ist das als Rohrbach Zement gegründete Unternehmen in der Hand des schweizerisch geführten, internationalen Baustoffkonzerns Holcim Ltd.

Alleinstellungsmerkmale des Zementwerks Dotternhausen sind die Materialseilbahn zum Transport des abgebauten Kalksteinrohstoffs vom Steinbruch auf dem Plettenberg hinunter ins Werk, sowie der nahe Ölschieferbruch im Nachbarort Dormettingen, von wo der Ölschiefer auf einem Förderband ins Zementwerk verfrachtet wird. Der Rohstoff Ölschiefer ist ein wichtiger Bestandteil des in Dotternhausen hergestellten hochwertigen Portlandkomposit-Zements. Der Ölschieferabbau ist zugleich die Fundgrube für eine wertvolle Ressource ganz anderer Art: in diesen Gesteinsschichten finden sich zahlreiche Fossilien aus dem vorzeitlichen Jura-Meer mit außergewöhnlich gut erhaltenen Überresten von Schwimmsauriern, Krokodilen, Fischen, Ammoniten und Wasserpflanzen. Die prächtigsten Fundstücke werden im überregional bekannten Werksmuseum präsentiert.  

In der Diskussion mit Werksführer Christoph Fischer wurden zahlreiche auch kritische Aspekte sachlich erörtert, wie z.B. die heutige gesellschaftliche Akzeptanz einer emissionsstarken und energieintensiven Industrie, der chemisch unvermeidbare CO2-Ausstoß bei der Zementherstellung, der Druck auf die Branche in Zeiten von Klimaschutz und Energieknappheit, aber auch die dunklen Seiten der Anfänge der Werksgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus. 

Das Highlight der Führung durch das riesige Werksgelände war auf jeden Fall die Besteigung des 66 m hohen und 21 m im Durchmesser starken Bahnverladesilos (manche Exkursionsteilnehmer bewältigten den Höhenunterscheid auch mit dem Aufzug). Neben der imposanten Technik beeindruckt auf dem Dach dieses Turms nicht zuletzt der tolle Ausblick. Zum Ende der Besichtigungsrunde gab es für die Besucher noch die Gelegenheit zum Besuch des werkseigenen Fossilienmuseums.

Voller neuer Eindrücke trennte sich die Gruppe nach rund 2,5 Stunden Werksbesichtigung. Zur Nachsitzung trafen sich noch einige Mitglieder im Gasthof Plettenberg im nahegelegenen Schömberg. Hier wartete nicht nur eine gute Gastronomie auf die Teilnehmer, sondern auch noch eine angenehme Überraschung. Otto Bogenschütz übereichte im Auftrag des Landesverbands die Urkunde zur 25-jährigen Mitgliedschaft im DVW an den völlig erstaunten Bezirksgruppenvorsitzenden Tillmann Faust.

 

Aussicht Bahnverladesilo 1

Der herrliche Ausblick vom Bahnverladesilo

 

Gruppenbild

Fast vermummt mit Schutzbrille und Helm starten die Exkursionsteilnehmer ins Werksgelände  

Bilder: (c) Dieter Baral

 

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